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Hurtigrutenreise mit der MS "Trollfjord" Oktober 2005


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Sa, 29.10. Trondheim


Trondheim in der Morgendämmerung


afen von Trondheim
Als wir erwachen, liegt das Schiff schon im Hafen von Trondheim, hinter unserem Schwesterschiff "Vesterålen". Es dämmert, der Mond steht am Himmel, es ist locker bewölkt. Leider haben wir kein so schönes Morgenrot. Nach dem Frühstück sammeln wir uns um Ramona, unsere Reiseleiterin, die uns durch die Stadt führen wird. Wir kennen die Königs- und ehemalige Hauptstadt Norwegens zwar schon, erfahren (oder besser: erlaufen) aber trotzdem noch Unbekanntes.
Historische Holzhäuser in Trondheim
Wie beispielsweise den einmaligen Fahrradaufzug eine steile Straße hinauf, wo man das Rad in eine Schiene stellt und darauf sitzend nach oben gezogen wird. Wir durchqueren die Altstadt, bunt angestrichene Holzhhäuser, die vorwiegend von Studenten bewohnt werden. Den Nidarosdom kennen wir schon, also trennen wir uns kurzzeitig von der Gruppe und gehen bergauf zur Festung. Von den Wällen dort oben hat man einen schönen Blick über herbstgefärbte Birken, die Stadt und die See. Der Rückweg führt uns doch noch am Dom vorbei; mittlerweile ist der Himmel bedeckt.
Der Regen macht der Sonne Platz
Fußmüde kehren wir auf Deck zurück. Wir legen ab, und während wir uns am Mittagsmenü laben, durchfährt das Schiff den Trollheimfjord. Es hat sich eingetrübt, später setzt Regen ein. Wir passieren eine einsamen Leuchtturm und erfahren, daß früher eine ganze Familie dort wohnte.

Nachmittags ruhen wir uns auf dem Zimmer aus; Kerstin besucht die Sauna auf dem Deck 9. Die Reiseleiterin hat für den Nachmittag eine Informationsveranstaltung angesetzt. Gegen 16 Uhr - auch darauf wird rechtzeitig per Lautsprecherdurchsage hingewiesen - passieren wir den engen Stokkesund, und das Schiff muß sich mühsam hindurchmanövrieren. Leider regnet es in Strömen aus tiefhängenden Wolken, und wir stehen auf dem überdachten Deck 6.
Am Stokkesund
Dann ereignet sich, was so typisch für diese Gegend ist: Es klart von Westen her auf. Und während es auf der einen Seite noch regnet, bricht die Sonne auf der anderen Seite durch und versetzt die Gegend in ein beinahe unwirkliches Licht. Schären und einzelne weißgetünchte Häuser leuchten hell gegen einen dunklen Regenhimmel.
Mittlerweile verfolgen wir auf den Oberdeck 9 das Spiel von Wolken und Licht und lassen die Kameras klicken. Nun ist fast jeder Reisende auf Deck und verfolgt die Durchfahrt durch die Enge. Die Sonne neigt sich zum Horizont, aber die Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang wird von einer dicken Wolkenwand zerstreut. Wir haben aber genug erlebt, bleiben noch eine Weile an Deck und widmen uns dann dem Abendessen.
Kulturhaus in Rørvik
Zuvor aber - wie konnte ich das vergessen! - fand um 17:30 im Kinosaal der erste einer Reihe von Vorträgen rund um die Astronomie statt. Thema: die Sonne. Schließlich spielt sie die Hauptrolle bei der Entstehung des Polarlichts.

Am Abend legt das Schiff in Rørvik an, und wir haben 45 min, uns die Beine zu vertreten. Leider liegt die "Finnmarken" nicht wie vorgesehen nicht ebenfalls im Hafen; auf eine Besichtigung des Flaggschiffs der Hurtigrutenflotte hatten wir uns gefreut. So bleibt uns nur der kurze Landgang, auf dem wir das futuristisch erleuchtete Kulturzentrum umrundeten.
Erste Anzeichen von Polarlicht
War der Himmel bei Sonnenuntergang noch bedeckt, so klarte es jetzt teilweise auf. Durch die Wolkenlücken am Horizont und sogar durch die geschlossene Wolkendecke schimmerte es schwach hindurch, und es kam zum ersten Mal das folgende Verfahren zur Anwendung:

Die Kamera wird auf das Stativ montiert, auf die höchste Empfindlichkeit von 1600 ISO gestellt und der Verschluß 30 s lang geöffnet. Das Resultat: Auf dem Bild zeigt sich deutlich ein grünliches Leuchten - also Polarlicht.
Das war bereits am dritten Tag der Reise ein gutes Zeichen. Zwar ist die Wolkendecke noch sehr störend, aber wir sind zuversichtlich, zumal wir dem 70. Breitengrad, der Zone, in der Polarlichter gehäuft auftreten, geradewegs entgegenfahren. Kein Wunder also, daß wir bis nach Mitternacht auf Deck 9 ausharren. Doch das Leuchten läßt nach, und so klettern wir hinunter in unsere Kabinen. Außer der Mannschaft und einer Handvoll Himmelsgucker schläft alles schon auf dem Schiff, das ruhig seine Bahn zieht - dem Norden entgegen.